
Sind wir in Miami? Oder in Daytona Beach? Oder sogar 100 Jahre zurückversetzt in das Paris der Roaring Twenties? Der Art-Déco-Stil, der für die 1920er Jahre steht, ist an mehreren emblematischen Orten der Hauptstadt noch immer präsent. Folgen Sie dem Reiseführer!
Die Grand Rex (2ᵉ)
Wir beginnen mit einem für viele sehr vertrauten Ort. Das Grand Rex ist unbestritten eines der schönsten Kinos der Hauptstadt und ein echter Zeuge des Art-déco-Erbes von Paris. Der 1932 eröffnete legendäre Veranstaltungssaal ist eine verkleinerte Version der legendären Radio City Music Hall in New York, einem weiteren symbolträchtigen Monument der Kunstbewegung. Und seit Dezember 2022 hat das Kino eine zweite Jugend bekommen, indem es seine Fassade wie zu seinen Glanzzeiten renoviert hat: eine erhabene Kombination aus Schwarz, Gold und Säulen, die zu einem riesigen REX-Schriftzug führen.
Das Luxor (10ᵉ)
Patrick Kovarik/AFP
Wir bleiben bei der 7. Kunst, mit einem der untypischsten Gebäude der Hauptstadt, das auch eine durchaus akzeptable Antwort auf die Frage „Welches ist das schönste Kino der Stadt?“ darstellt. Das Luxor mit seinen ägyptisch beeinflussten Stuckverzierungen und Dekorationen ist ebenfalls ein Meisterwerk der Art-déco-Architektur und wurde 1921 in der Blütezeit der Bewegung eröffnet.
Das Theater auf den Champs-Élysées (8ᵉ)
Seit 1913 beleuchtet das Théâtre des Champs-Élysées die prestigeträchtige Avenue Montaigne mit seiner typischen und unverkennbaren Art-Déco-Fassade. Mit seinen mächtigen Säulen, der quadratischen Architektur und den Skulpturen hebt es sich leicht von den umliegenden Gebäuden im Haussmann-Stil ab.
Das Casino von Paris (9. Arrondissement)
Mistinguett, Tino Rossi, Josephine Baker oder Zizi Jeanmaire: Alle Ikonen der Music Hall haben eines Tages auf den Brettern des Casino de Paris gestanden. Das Casino, das sich im Herzen der Rue de Clichy befindet, gibt es seit 1880.
Das Art-Deco-Polizeihotel im 12ᵉ Arrondissement (12ᵉ).
Wir wechseln das Register mit einem der einzigartigsten Polizeikommissariate Frankreichs. Das Hôtel de Police im 12. Arrondissement, Avenue Daumesnil, überrascht mit seinen 13 Statuen des sterbenden Sklaven von Michelangelo. Entlang des Daches des Gebäudes, in reiner Art-déco-Extravaganz, verleihen die Statuen dem Gebäude eine einzigartige Dimension. Zwar tauchten die Statuen erst nach einer Renovierung im Jahr 1991 auf, doch die 20er Jahre stehen hier eindeutig im Vordergrund.
Die Kirche St. Johannes Bosco (20ᵉ)
Bleiben wir beim Ungewöhnlichen, mit diesem anderen unerwarteten Art-déco-Denkmal. Mitten im 20ᵉ Arrondissement liegt die Kirche Saint-Jean-Bosco aus dem Jahr 1937, die ganz im Einklang mit der Art-Déco-Architektur erbaut wurde. Mit ihrem strahlenden Weiß hebt sie sich deutlich von allen anderen Kirchen in Paris ab. Selbst das Innere ist mit Mosaiken verziert und die rosafarbenen Buntglasfenster lassen Neonlicht in das Kirchenschiff fallen. Ein Hauch von Miami Vice in der Kirche.
Die Folies Bergères (9ᵉ)
Zurück zu einem weiteren ikonischen Art-Déco-Meisterwerk in Paris. Das 1869 eröffnete Theater Folies Bergères erlangte seinen Status als Art-déco-Ikone jedoch erst 1926 im Zuge einer umfassenden Renovierung. Diesem Makeover ist die wunderschöne Fassade des Gebäudes mit hohem Wiedererkennungswert zu verdanken, die bei einer erneuten Restaurierung im Jahr 2012 vergoldet wurde.
Das Art-Déco-Glasdach in der Rue Frochot (9ᵉ).
Das Gebäude in der Rue Frochot 2, das heute eine private Spielhalle ist, beherbergte früher ein chinesisches Kabarett und später einen Veranstaltungssaal. Letzteres hat jedoch sein wunderschönes kulturelles Erbe durch sein einzigartiges Art-déco-Glasdach bewahrt. Das Glasdach wurde in Anlehnung an Hokusais Wellengemälde entworfen und ist ein wahres Kunstwerk unter freiem Himmel.
Art déco in den Stationen Vaneau (Linie 10, 6ᵉ) und Pelleport (Linie 3bis, 20ᵉ).
Und ja, nicht alle Pariser Metrostationen bestehen aus dem traditionellen grünen Metalleingang im Jugendstil. Zwei Stationen stechen mit aufwendigeren Eingängen hervor, die vom Art-déco-Stil inspiriert sind. Links befindet sich Vaneau mit seinem imposanten Eingang. Die Details der Mosaike zeigen sich in dieser Station noch mehr. Rechts, Pelleport und sein abgerundetes Vordach, das mit den für die Bewegung charakteristischen blauen Mosaiken gekachelt ist.