Während der Grand Paris Express eine weitere Verzögerung bei der Fertigstellung aufweist und der Preis für den Navigo-Pass ständig steigt, hat die RATP derzeit keine gute Presse. Verspätungen, Andrang, schlechtes Management: Es hagelt Kritik an der Verkehrsbehörde. Und unter den am meisten ins Visier genommenen Streckenabschnitten findet man die ewige Linie 13 mit all ihren Mängeln. Aber warum wird diese Linie als die schlechteste in Paris angesehen?
Warum hat die Linie 13 einen so schlechten Ruf?
Jeden Tag fahren fast 650.000 Menschen auf ihrer 25 Kilometer langen Strecke. Die Linie 13, die auch als „Höllenlinie“ bezeichnet wird, hat einen komplizierten Ruf. Wenn es darum geht, die schlimmsten Linien des Netzes zu bestimmen, wird sie fast automatisch genannt, selbst von denjenigen, die sie kaum oder gar nicht befahren haben. Aber was genau wird ihr vorgeworfen?
Zunächst einmal, und das ist Teil ihrer Legende, wirkt die Linie 13 (viel zu) oft überfüllt. Zu jeder Tageszeit füllen sich die Züge auf dem hellblauen Abschnitt sehr schnell und man sitzt wie die Sardinen in den Zügen. Das Konzept der Stoßzeiten ist auf der 13 sogar sehr verschwommen, da die Überfüllung so früh beginnt und so spät endet. Folglich spielt sich an den stark frequentierten Stationen (Montparnasse-Bienvenüe, Saint-Lazare usw.) täglich das gleiche Schauspiel ab. Überfüllte Bahnsteige und Nutzer, die mehrere Züge passieren lassen müssen, bevor sie einsteigen können, und das trotz der Anwesenheit der RATP-Regulierungsbeamten.
Ein weiteres Problem, das die Situation verschärft, ist die geringe Zuverlässigkeit der Linie. Obwohl sie in der Rangliste der Linien mit den längsten Wartezeiten nicht allzu schlecht abschneidet, ist sie ganz einfach die Linie, auf der die meisten Zwischenfälle auftreten, weit vor der Linie 8, die an zweiter Stelle steht. Verspätungen, Fahrgastvorfälle, technische Probleme: Es ist ziemlich selten, dass es auf der Linie 13 einen Tag ohne Störungen gibt, was bei dem hohen Fahrgastaufkommen zudem zu einem Teufelskreis führt.
Schließlich schafft all diese Überlastung ein weiteres großes Problem, vor allem im Sommer, nämlich das des Komforts. Übereinander zu reisen ist zwar nicht optimal, aber die hohen Temperaturen in den Zügen machen die Fahrt manchmal unerträglich. Da die Linie 13 nicht mit einer Klimaanlage ausgestattet ist, gehört sie, ebenso wie die Linie 6 oder 4, zu den „heißesten“ Linien des gesamten Netzes.
Verdient die 13 also ihren Ruf? Wie dem auch sei, obwohl mehrere Maßnahmen ergriffen wurden, um die Anspannung auf der Strecke zu lindern, könnte der Ausbau des Grand Paris Express die Lösung sein, die sie endgültig entlasten wird.