Seit über 150 Jahren ist er der Tempel für Schnäppchenjäger, eine XXL-Höhle von Ali Baba, die sich über 7 Hektar erstreckt. Jedes Wochenende bis Montag empfängt er Schaulustige und Schatzsucher auf der Suche nach seltenen Antiquitäten, lustigem Nippes und allerlei Gegenständen, die überall aufgestöbert wurden und nur hier zu finden sind. Willkommen auf dem Markt von Saint-Ouen. Der gegenüber dem 18ᵉ Arrondissement gelegene „Grenier du Monde“ empfängt jedes Jahr mehr als 5 Millionen Besucher. Man muss dazu sagen, dass der Standort der 5ᵉ mit den meisten Besuchern im ganzen Land ist. Das zeigt seine große Beliebtheit! Mit seinen 12 Markthallen und diesen rund 2000 Händlern ist der Markt von Saint-Ouen der größte Antiquitätenmarkt der Welt!
Der Marché de Saint-Ouen: Der älteste Flohmarkt der Welt befindet sich in Paris.
Wenn man zum ersten Mal über den Markt schlendert, kann es sein, dass man angesichts seiner riesigen Ausmaße etwas verwirrt ist. Zwischen seinen zwölf Markthallen, fünf Einkaufsstraßen und den Händlern, die hier und da ihre Waren direkt auf dem Bürgersteig auspacken, hat dieser malerische Markt wirklich etwas, das selbst die größten Skeptiker zum Staunen bringt. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Designer hier nach ihren Möbeln stöbern oder Prominente auf der Suche nach seltenen Perlen durch die Straßen schlendern.
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Doch bevor der Markt zu dem ultratrendigen Bobo-Markt und dem Vintage-Tempel wurde, den wir alle kennen, hatte er ein ganz anderes Leben. Im Jahr 1870 wurden die Lumpensammler aus Paris vertrieben. Sie fanden in Clignancourt Zuflucht, um ihre Tätigkeit weiter ausüben zu können. Ihre Mission? Die in den Müll geworfenen Gegenstände wiederzuverwerten. Eine umweltfreundliche Geste, die damals nicht unbedingt positiv aufgenommen wurde. Es dauerte bis 1885, bis die Stadt Saint-Ouen den Ort reglementierte und eine Standgebühr einführte. Nach und nach wurden auf dem Markt Buvetten und Guinguetten eingerichtet, die zur gemütlichen Atmosphäre des Ortes beitrugen. Die Pariser aus den besseren Vierteln kamen jeden Sonntag hierher, um zu feilschen und das eine oder andere Schnäppchen zu ergattern, und ab 1910 wurde der Markt schließlich einer breiteren Öffentlichkeit bekannt.
Die Ankunft der U-Bahn Anfang des 20ᵉ Jahrhunderts trug wesentlich zum Erfolg des Marktes bei, der an den Wochenenden immer mehr Stammkunden über seine Märkte schlendern sah. Auch heute noch ist der Markt eine der beliebtesten Freizeitbeschäftigungen der Pariser.
Die verschiedenen Märkte auf den Flohmärkten von Saint-Ouen und ihre Besonderheiten

Der große Reichtum des Marktes in Saint-Ouen ist die Vielfalt seiner Händler. Ganz einfach, Sie finden hier alles: klassifizierte Antiquitäten, Vintage-Kleidung, Retrogramming, alte Gemälde… Damit Sie sich in diesem Labyrinth unter freiem Himmel nicht verirren, sollten Sie jedoch wissen, dass jeder Markt seine eigene Welt hat.
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- Der Marché Vernaison ist einer der ältesten auf dem Markt von Saint-Ouen. Seine charmanten kleinen Gassen, die manchmal mit Blumen geschmückt sind und manchmal steil abfallen, verleihen ihm einen ganz besonderen Charme. Hier finden Sie Nippes aus der Belle Époque, antike Möbel und vieles mehr. Ein echter Sprung in die Vergangenheit!
- Der Marché Paul Ber – Serpette mischt verschiedene Einrichtungsstile: von Vintage-Möbeln aus den 60er Jahren über Klassizismus bis hin zu Tribal Art? Es ist der perfekte Ort, um sich inspirieren zu lassen und die neuesten Trends aufzuspüren.
- Der Marché Dauphine ist ganz einfach der Tempel der Pop-Kultur und des Art Deco. Hier finden Sie Vinyl-Schallplatten, nummerierte Comics und hochkarätige Designobjekte.
- Der Marché Jules Vallès gleicht einem riesigen Flohmarkt, auf dem Sie Gegenstände mit einer echten Seele finden: Vintage-Uhren, Nachkriegsgegenstände, Kuriositäten…
- Der Marché Biron ist wohl die schickste Ecke der Flohmärkte von Saint-Ouen, wo Kunst in jedem Winkel zu finden ist.
- Der Marché Malassis ist einer der eklektischsten Märkte: Hier sind es Berberteppiche, die gerne neben Skulpturen im Renaissancestil oder futuristischeren Designs liegen…
- Der Cambo-Markt, der auf Stilmöbel und Kunstgegenstände spezialisiert ist, ist absolut charmant.
- Der sehr vertrauliche Marché de l’Usine ist Fachleuten vorbehalten: Trödlern, Antiquitätenhändlern, Dekorateuren, Architekten usw.
- Der Marché de l’Entrepôt ist die Höhle von Ali Baba für alle geräumigen Objekte: Wendeltreppen, Kristallleuchter, Gartengitter für ein Herrenhaus…
- Der Marché du Passage, der sich zwischen der Rue Jules Vallès und der Rue Lécuyer befindet, ist sehr atypisch. Er erstreckt sich über 1000 m2 und Sie finden hier sowohl Vintage als auch einzigartigen Nippes.
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Die Rue pucière schließlich ist ein fröhliches Chaos, in dem Vintage-Kleidung, alte Deko-Objekte und ungewöhnlicher und lustiger Krimskrams direkt auf der Straße ausgestellt werden. Das ist genug Stoff für eine endlose Schatzsuche, die viel Spaß macht!
Ort: 110 rue des Rosiers, 93 400 Saint-Ouen.
Wann: Freitag von 8.00 bis 12.00 Uhr, Samstag, Sonntag und Montag von 10.00 bis 18.00 Uhr